Cagliostro zog in den 80er Jahren des 18. Jahrhunderts die Aufmerksamkeit ganz Europas auf sich, verkehrte in den höchsten Gesellschaftsschichten und wurde von den unteren Ständen als Held und Retter gefeiert. Er war bekannt als Arzt, Alchemist, Hellseher, Magier und als Grossmeister des von ihm gestifteten Ordens der “Ägyptischen Freimaurerei“. Die römisch-päpstliche Inquisition verurteilte ihn 1791 zum Tod.
Es ist zwar gut bekannt, dass Cagliostro seine eigene Pharmakopöe besass. Über die Heilmittel selbst und ihre Zutaten, Kompositionen, Formen, Herstellungsvorschriften und Indikationen weiss man jedoch sehr wenig.
Im Kern der Studie stehen pharmazeutische Rezepte, die Cagliostro zugewiesen konnten. Sie werden vom Basler Staatsarchiv aufbewahrt. Die Magistralformeln werden teils ediert und der pharmaziehistorischen Analyse unterzogen.
Der Teilnehmerkreis der Basler Lesegesellschaft des 19. Jahrhunderts ist
dem soziokulturellen Bürgertum zugeordnet. Die Studie biographiert
diese bürgerliche Gruppe: Ihr Wandel wird beobachtet und vor dem
Hintergrund der Vereinsgeschichte der Lesegesellschaft und des lokalen
historischen Kontextes interpretiert. Das Kollektiv wird hinsichtlich
selbst gesteckter Rahmenbedingungen, quantitativer Entwicklung, sozial-,
politik- und wirtschaftsgeschichtlicher Faktoren, aber auch
individuellbiographischer Daten analysiert und dargestellt.
Librum Publishers & Editors, Basel und Frankfurt 2017
© Daniel Kriemler 2024